Adresse | indirizzo: Frühere Hausnummern: 84, 35
Katasternummer | numero catastale: 49
Geschichte | storia:
Johann Tinkhauser gibt für 1546 Hieronimus Mor als Eigentümer an; für 1700 Peter Obermayr Goldschmied und Georg Steger Schneider; für 1835 Franz Bayr Schuhmacher und Johann Lienpergers Maurers Erben.
Erika Kustatscher schreibt über Hieronymus Mor, Sohn des Lukas und der Anna Gebhard, er sei zwischen 1531 und mindestens 1550, seit 1540 als Bürger zu Bruneck dokumentiert. Mor lebte vom Ertrag seiner Liegenschaften und Renten, zwischen 1546 und 1551 war er in drei Amtsperioden ordentliches Mitglied des Stadtrates, 1549 agierte er als stellvertretender Bürgermeister.
Mariatheresianischer Kataster: Eva Stainer und Maria Beikircher besitzen miteinander eine Behausung und ein Gartl hinter dem Haus.
Untere Hälfte: Eva geb. Oberhoferin, Witwe des Georg Stainer, folgt die Tochter Agnes nach. Sie stirbt 1802, wonach ihr Sohn Johann Liensberger die untere halbe Behausung übernimmt. 1834: Nach dem Tod des Johann Liensberger, Maurers in Bruneck, kommen die Realitäten an den ältesten Sohn Johann, der 1871 die halbe Behausung an Anna Schraffl Wwe. Liensberger verkauft. Diese, eine Greislerin in Bruneck, stirbt 1883, der Besitz geht an ihre Kinder, die ihn wiederum an Margareth Weiß geborene Kronbichler verkaufen.
Obere Hälfte: 1785 stirbt Maria Beykircher, ihre Geschwister verkaufen als Erben die Realitäten an Lorenz Bergmeister. Dieser stirbt 1817 als Inwohner von Bruneck und sein Nachlass geht an die drei Kinder, welche die obere halbe Behausung an Franz von Payr, Schuhmachermeister von Lamprechtsburg, verkaufen. Dieser überlässt 1843 seiner Frau Marianne geb. Lang die halbe Behausung samt halbem Garten. 1864 wird die Immobilie an Rosina Duracher verehelichte Neumair versteigert, die 1866 bereits stirbt. Ihr Nachlass geht an die Kinder Maria und Johann Neumair.
Einquartierungsliste 1886: Nr. 84, a. Neumair Johann und Maria, b. Albrecht Anna geborene Schrafl, Greisler, Stadtgasse.
1888 überlässt Maria ihren Hälfteanteil dem Bruder Johann Neumair, Fleischhauer in Meran. Johann, jetzt Fleischhauer und Hausbesitzer in Bruneck, verkauft die obere halbe Behausung 1890 an Cäzilia Marcher verehelichte Brugger, Hausbesitzerin in St. Moritzen.
Literatur | bibliografia:
Erika Kustatscher, Die Städte des Hochstifts Brixen im Spätmittelalter. Verfassungs- und Sozialgeschichte von Brixen, Bruneck und Klausen im Spiegel der Personengeschichte (1200-1550) (Veröffentlichungen des Südtiroler Landesarchivs 25), Innsbruck/Wien/Bozen 2007. Beiliegende CD-Rom.
Anton Sitzmann, Häuserbuch der Altstadt Bruneck (1780-1964), Diss. phil., Band II, Innsbruck 1965, S. 49-53.
Hubert Stemberger (Hg.), J.N. Tinkhauser's Brunecker Chronik 1834. "Geschichtliche Nachrichten von der k.k. Kreisstadt Bruneck und derselben Umgebung", Bozen 1981, S. 228f.
Paul Tschurtschenthaler, Brunecker Heimatbuch, Bruneck 1928, S. 45.