Die Geschichtswerkstatt beschäftigt sich mit einem Thema, das besonders seit der Verschiebung des Interesses der historischen Forschung hin zu sozial‑, alltags‑, mentalitäts- und kulturgeschichtlichen Fragestellungen einen besonderen Aufschwung erlebt hat: der Medizingeschichte. Vorgestellt werden drei Forschungsprojekte, die veranschaulichen, wie bisher kaum beachtetes oder neu entdecktes Quellenmaterial aufbereitet wird. Dieses kann aus Dokumenten und Gegenständen bestehen, im Fall der „Heilerin von Tarrenz“ ist sogar ein menschlicher Körper überliefert, der als „Überrest“ interpretiert werden kann. Die Auswertung dieser Quellen ermöglicht spannende Einblicke in das alltägliche Leben von Menschen, die vor vielen Jahren gelitten, gehofft, Heilung gesucht oder selbst geheilt haben.
Abbildung: Rezept eines Arztes oder Apothekers, 18. Jahrhundert. © Stadtarchiv Bruneck.
Programm:
Mi 26.10.2016, 20.00 Uhr:
„Historiae Morborum“: Die Krankengeschichten des Tauferer Landarztes Franz von Ottenthal (1818–1899)
Mi 9.11.2016, 20.00 Uhr:
Für Mensch und Vieh: Die Bauerndoktoren Ragginer aus Lüsen
Mi 30.11.2016, 20.00 Uhr:
Die „Heilerin von Tarrenz“: Neues zur Geschichte eines sensationellen Fundes