Recherche-Tipps

Literatur über Bruneck und das Pustertal

Jed­er Recherche im Archiv sollte das Über­prüfen der zur Ver­fü­gung ste­hen­den Lit­er­atur vor­ange­hen, um nicht zeit- und koste­naufwändi­ge Forschun­gen zu wieder­holen, die vielle­icht bere­its jemand durchge­führt hat und deren Ergeb­nisse bere­its veröf­fentlicht sind.

Alle Büch­er über Bru­neck und das Puster­tal wer­den in der Stadt­bib­lio­thek Bru­neck, die zugle­ich Mit­telpunk­t­bib­lio­thek ist, gesam­melt. Die Lit­er­atur über Geschichte, Kun­st und Lit­er­atur mit dem Schw­er­punkt Bru­neck sind im Bere­ich „Alles Bru­neck“ im 2. Stock aufgestellt, die Büch­er über das Puster­tal (samt allen Dorf- und Gemeind­büch­ern) find­en sich im 4. Stock in einem eige­nen Regal („Alles Puster­tal“). Ste­ht ein Buch nicht im Regal, ist es ver­mut­lich entlehnt. Ein Blick in den Bib­lio­thek­skat­a­log ver­rät, ob ein weit­eres Exem­plar im Depot vorhan­den ist oder im Büro des Stadtarchivs einge­se­hen wer­den kann. Eine Über­sicht über die Lit­er­atur, die sich expliz­it mit der Geschichte der Stadt­ge­meinde Bru­neck beschäftigt, find­en Sie hier.

Mit diesem Link gelan­gen Sie zum Gesamtkat­a­log der Stadt­bib­lio­thek Bru­neck.

Durchsehen digitalisierter Zeitungen und Bücher

Auf der Seite der Lan­des­bib­lio­thek Dr. Friedrich Tess­mann („Tess­mann dig­i­tal“) gibt es einen eige­nen Bere­ich mit Dig­i­tal­isat­en der Zeitun­gen, die in (Süd-)Tirol erschienen sind. Sie kön­nen — virtuell — Seite für Seite durchge­blät­tert, gele­sen, herun­terge­laden und aus­ge­druckt wer­den. Das­selbe gilt für eine Rei­he älter­er Pub­lika­tio­nen, die in Bru­neck nicht vor­rätig sind und nur vor Ort in Bozen bestellt wer­den kön­nen. Möglich ist auch die Voll­textsuche nach bes­timmten Begrif­f­en oder Phrasen.

Lesen der sogenannten Deutschen Schrift

Die Fähigkeit, in Ansätzen die soge­nan­nte Deutsche Schreib­schrift zu lesen, ist für Archivrecherchen hil­fre­ich, sofern hand­schriftliche Quellen in deutsch­er Sprache aus der Zeit bis etwa 1940 entschlüs­selt wer­den müssen. Es gibt ver­schiedene Pub­lika­tio­nen und Hil­f­s­mit­tel zum Selb­st­studi­um, hingewiesen sei beispiel­haft auf das Buch: Har­ald Süß, Deutsche Schreib­schrift. Lesen und Schreiben ler­nen. Lehrbuch, Augs­burg 1992. Dieses und andere Lehrbüch­er ste­hen in der Stadt­bib­lio­thek Bru­neck sowie im Stadtarchiv (Lib­ri­Ka, 4. Stock) für die Auslei­he oder zum Lesen vor Ort zur Ver­fü­gung.

Genealogische Recherchen (Familienforschung)

Forscherin­nen und Forsch­er, die auf der Suche nach ihren Vor­fahren sind, wer­den seit ein­gen Jahren im Inter­net fündig. Die wichtig­sten per­so­n­engeschichtlichen Quellen sind die seit dem 16./17. Jahrhun­dert von den Seel­sorg­ern geführten Pfar­rma­trikeln (Tauf‑, Trauungs‑, Firm- und Ster­be­büch­er). Das Südtirol­er Lan­desarchiv ver­wahrt die Pfar­rma­trikeln aller katholis­chen Pfar­reien Südtirols auf Mikro­film. Diese Filme wur­den nun­mehr dig­i­tal­isiert und ste­hen auf der Web­seite des Südtirol­er Lan­desarchivs zur Ein­sicht zur Ver­fü­gung.

Ergänzend zu den Pfar­rma­trikeln kön­nen auch andere Quel­len­gat­tun­gen wie die soge­nan­nten Ver­fach­büch­er für geneal­o­gis­che Recherchen herange­zo­gen wer­den, die sich eben­falls im Südtirol­er Lan­desarchiv befind­en.

Zur Geschichte Bru­neck­er Fam­i­lien in der zweit­en Hälfte des 19. Jahrhun­derts kann eine Suche in den soge­nan­nten Reper­to­rien der Stadtver­wal­tung Hin­weise geben. Diese Find­büch­er, die mit dem Jahr 1848 ein­set­zen und über alpha­betis­che Reg­is­ter ver­fü­gen, kön­nen hier einge­se­hen wer­den.

Zur Genealo­gie der Adels­fam­i­lien gibt es eben­falls ein neues Ange­bot des Südtirol­er Lan­desarchivs: Die hand­schriftlichen „Genealo­gien des Tirol­er Adels“ des Innich­n­er bzw. Brixn­er Kanon­ikers Stephan von Mayrhofen zu Koburg und Anger (1751–1848) sind nun­mehr online über die Inter­net­seite des Lan­desarchivs ver­füg­bar: Südtirol­er Lan­desarchiv (findbuch.net).

Liste Tirol­er Adels­geschlechter (wikipedia)

Web­seites des Südtirol­er Lan­desarchivs: Arbeit­shil­fen: Geneal­o­gis­che Recherchen / Ahnen­forschung

Biographik

Das Südtirol­er Lan­desarchiv hat ein grundle­gen­des Werk für die Erforschung von Per­so­n­en des Spät­mit­te­lal­ters in Brix­en, Bru­neck und Klausen online zugänglich gemacht, näm­lich die Biogramme aus dem Werk Eri­ka Kus­tatsch­er, Die Städte des Hochs­tifts Brix­en im Spät­mit­te­lal­ter. Ver­fas­sungs- und Sozialgeschichte von Brix­en, Bru­neck und Klausen im Spiegel der Per­so­n­engeschichte (1200–1550). Hier find­en Sie den Link zu den Biogram­men.

Tiroler Ehrenbücher online

Die Tirol­er Lan­desmuseen haben die Tirol­er Ehren­büch­er (Erster Weltkrieg) dig­i­tal­isiert und online gestellt. Sie enthal­ten die Namen aller Gefal­l­enen und Ver­mis­sten, Infor­ma­tio­nen zu den Per­so­n­en, sowie — in den meis­ten Fällen — sog­ar die Ster­be­bilder. Die Daten­bank ist frei zugänglich.

Suche nach historischen Bildern

Eine wichtige Anlauf­stelle für die Suche nach his­torischen Auf­nah­men von Häusern und Höfen, Men­schen, Städten, Dör­fern oder tech­nis­chen Kul­turgütern ist für das Puster­tal und Bru­neck das Pro­jekt „Licht­bild. Kul­turschatz His­torische Pho­togra­phie“. Die Dig­i­tal­isate, die zunächst vom TAP (Tirol­er Archiv für pho­tographis­che Doku­men­ta­tion und Kun­st) und danach im Rah­men von „Kul­turschatz Licht­bild“ ange­fer­tigt wur­den, sind mit­tler­weile über den umfassenden Online-Kat­a­log myArgo (→ Dig­i­ta­larchive → Fotoarchive) recher­chier­bar.

Im Stadtarchiv Bru­neck wer­den wenige bildliche Quellen ver­wahrt. Eine umfassende Samm­lung von Post- und Ansicht­skarten mit Motiv­en aus ganz Südtirol (mit Schw­er­punkt auf dem Puster­tal und seinen Seit­en­tälern) ist die Samm­lung Moni­ka Weis­stein­er, die im Stadtarchiv für Recherchen zur Ver­fü­gung ste­ht.

Das Eck — Muse­um of Art in Bru­neck  ver­wal­tet die wertvollen Samm­lun­gen der Bru­neck­er Fotographen­fam­i­lien Kofler und Mariner, die kom­plett dig­i­tal­isiert sind und vor Ort im Muse­um durch­sucht wer­den kön­nen.

Im Südtirol­er Volk­skun­de­mu­se­um in Dieten­heim wer­den der fotographis­che Nach­lass von Hugo Atzwanger (1883–1960) und der in Südtirol ent­standene Bestand der bay­erischen Fotografin Eri­ka Groth-Schmacht­en­berg­er ver­wahrt. Die Bilder sind im Online-Kat­a­log KIS (Kul­turgüter in Südtirol) recher­chier­bar.

Suche nach historischen Bauplänen (Häusergeschichte)

Die Bau­pläne der Gebäude in der Stadt Bru­neck und in den Frak­tio­nen der Stadt­ge­meinde wer­den in einem eige­nen his­torischen Archiv im Bauamt der Stadt­ge­meinde (Rathaus, 3. Stock) ver­wahrt.

Höfegeschichte

Siehe: Web­seite des Südtirol­er Lan­desarchivs: Arbeit­shil­fen: Häuser- und Höfegeschicht­en.

Deutung von Wappen

Wap­pen geben uns oft Rät­sel auf, ihre Entschlüs­selung ist eine eigene his­torische Grund­wis­senschaft (Heraldik). Hil­festel­lung geben ver­schiedene Büch­er wie etwa die Schlern-Schrift 321: Franz-Heinz von Hye, Wap­pen in Tirol – Zeu­gen der Geschichte. Hand­buch der Tirol­er Heraldik, Inns­bruck 2004. Das Buch ist in der Stadt­bib­lio­thek Bru­neck entlehn­bar. Für die sys­tem­a­tis­che Suche nach Wap­pen­mo­tiv­en gibt es Wap­pen­lexi­ka wie jenes des Johann Sieb­mach­er, das im Inter­net einge­se­hen wer­den kann. Für den Raum des his­torischen Tirol ist der Tirolisch-Vorarlberg’sche Wap­pen­schlüs­sel von Kon­rad Fis­chnaler bis heute unübertrof­fen. Er ste­ht den Forschen­den in der Lan­des­bib­lio­thek Dr. Friedrich Tess­mann, im Südtirol­er Lan­desarchiv und im Staat­sarchiv in Bozen zur Ver­fü­gung.

Ein über­aus prak­tis­ch­er Anlauf­punkt für die Recherche von Wap­pen ist die Fis­chnaler-Wap­penkartei in der Bib­lio­thek des Fer­di­nan­deums in Inns­bruck. Sie ist zur Gänze dig­i­tal­isiert und online ein­se­hbar.

Web­seite des Südtirol­er Lan­desarchivs: Arbeit­shil­fen: Fam­i­lien­wap­pen.

Grundbuch und Kataster

Das Grund­buch und Kataster­pläne kön­nen im Grund­buch- und Kataster­amt einge­se­hen wer­den, die für Bru­neck zuständi­gen Ämter befind­en sich im Michael-Pach­er-Haus am Kapuzin­er­platz.

Geldwesen

Eine gute Zusam­men­fas­sung zur Währungs­geschichte der Hab­s­burg­er­monar­chie bzw. des Kaisterums Öster­re­ich: https://austria-forum.org/af/AEIOU/Geldwesen

Historische Maße und Gewichte

Zur Umrech­nung alter Maßein­heit­en (Star, Mutt, Klafter, Jauch etc.) ist zu empfehlen: Wil­helm Rot­tleuth­n­er, Alte lokale und nicht­metrische Gewichte und Maße und ihre Größen nach metrischem Sys­tem. Ein Beitrag in Über­sicht­en und Tabellen, Inns­bruck 1985.

Dig­i­tal­isat auf der Web­seite des Südtirol­er Lan­desarchivs: Arbeit­shil­fen: alte Maße und Gewichte.

Historische Landkarten

Das Tirol­er Lan­desarchiv stellt his­torische Land­karten (zum Teil geo­ref­eren­ziert) in guter Qual­ität online zur Ver­fü­gung: https://www.tirol.gv.at/kunst-kultur/landesarchiv/historische-karten/

Grundbegriffe

Das Archiv­glos­sar des Tirol­er Lan­desarchivs von Wil­fried Beim­rohr